Als historische Bauelemente sehen Sprossenfenster auch an modernen Wohngebäuden bezaubernd aus. Als Stilelemente sind sie zunehmend beliebt. Aber welche Arten von Sprossenfenstern gibt es überhaupt? Und warum wurden früher Fenster eigentlich immer mit Sprossen versehen?
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war es technisch nicht möglich, große Glasflächen herzustellen. Deshalb behalf man sich mit Holzleisten oder Metallleisten, den sogenannten Sprossen, und fügte über diese Hilfsmittel mehrere kleine Glasflächen zu einem großen Fenster zusammen. So konnte man die Illusion einer einzigen großen Fensterfläche erzeugen und Räume mit natürlichem Licht durchfluten lassen. Heute brauchen wir dieses Hilfsmittel nicht mehr, große Glasflächen können industriell hergestellt werden. Aus Gründen der Authentizität werden Sprossenfenster in historischen Bauwerken natürlich erhalten beziehungsweise bei Renovierungen auch wieder eingebaut. Auch bei neuen Gebäuden greift man bisweilen auf Sprossenfenster zurück, weil diese einfach schön aussehen. Sprossenfenster müssen bei Sanierungen festgelegten Normen bezüglich der Wärmedämmung entsprechen. Die Ansprüche an Gestaltung und Qualität unterscheiden sich nicht von anderen modernen Fenstern.
Welche Sprossenfenster Arten gibt es, und wann wird welches Sprossenfenster eingesetzt? Zuerst einmal unterscheiden wir zwischen historischen Sprossenfenstern und modernen Sprossenfenstern. Moderne Sprossenfenster können aus einer Doppelt- oder Dreifachverglasung bestehen, die Sprossen sind unter Umständen nur aufgesetzt (geklebt) oder zwischen den Glasscheiben eingefügt. Diese Bauart ist modern und hat außer der Verwendung von Sprossen mit den historischen Sprossenfenstern nicht so viel zu tun. Bei Sprossenfenstern unterscheiden wir drei Arten:
Nur im ersten Fall handelt es sich um die historisch korrekten Sprossen, die früher verbaut wurden. Helima Sprossen und Wiener Sprossen werden deshalb auch als unechte Sprossen bezeichnet: Sie verbinden nicht mehrere Glasflächen zu einem großen Fenster, sondern dienen rein optischen Zwecken.
Echte Sprossen sind eine kostenintensive Angelegenheit. Denn dem Fensterbauer entsteht durch die Verbindung vieler kleiner Glasflächen per Sprossen mit glastragender Rolle ein größerer Aufwand. Der U-Wert der Fenster wird von echten Sprossen beeinflusst, was nicht immer erwünscht oder vertretbar ist. Helima Sprossen sitzen im Scheibenzwischenraum und ermöglichen eine durchlaufende Glasfläche. Das ist vor allem hinsichtlich der Reinigung komfortabel. Die Sprossen sind in verschiedenen Farben und Stärken auf dem Markt, sie sind bei Doppelverglasungen eine gute Wahl.
Werden denkmalgeschützte Gebäude saniert, stehen oft Maßnahmen im Mittelpunkt, die die energetische Bilanz des Gebäudes verbessern sollen. Der Denkmalschutz redet immer mit - Fassaden müssen in der Regel authentisch erhalten bleiben. In diesem Fall sind Wiener Sprossen meist die beste Wahl. Denn die außen auf die Scheibenoberfläche aufgesetzten Sprossen erwecken den Eindruck historischer, glasteilender Sprossen. Trotzdem können moderne, energetisch sinnvolle Doppel- und Dreifachverglasungen verbaut werden. Die Kosten halten sich im Rahmen, denn der Aufwand ist für den Fensterbauer nur geringfügig höher als bei der günstigen Helima Sprosse. Auf den ersten Blick lassen sich Wiener Sprossen nicht von den historischen, glasteilenden Sprossen unterscheiden.
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