In vielen Eigenheimen befinden sich unsichtbare Krankmacher, die die Gesundheit ihrer Bewohner dauerhaft beeinträchtigen können. Dazu gehören insbesondere Chemikalien, die zum üblichen Repertoire der Bau-, Möbel- und Heimtextilienbranche gehören. Kaum jemand weiß beispielsweise, dass Natriumsulfid-Lösung als Frostschutzmittel im Beton verwendet wird. Natriumsulfid ist nach einer Information der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2018 der Gefahrencode EUH031 zugeordnet: „Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase“. Kein Wunder, dass viele Bauherren und Hausbesitzer sich da unbehaglich fühlen. Wenn sich alle Hausbewohner wohl fühlen sollen, sollte auf die Wohngesundheit eines Hauses geachtet werden.
In einem wohngesunden Haus sind seine Bewohner keinen Schadstoffen ausgesetzt. Zu diesen Schadstoffen gehören gesundheitsschädliche Chemikalien, aber auch allergieauslösende Stäube oder Elektrosmog. Gerade Letzterer wird jedoch immer wieder kontrovers diskutiert, weil bislang kein wissenschaftlicher Nachweis darüber geführt wurde, dass er das Wohlbefinden von Menschen oder Tieren tatsächlich beeinträchtigt.
Der Begriff der Wohngesundheit oder des wohngesunden Bauens ist nicht rechtlich geschützt und steht deshalb grundsätzlich nicht für einen definierten Umfang der Schadstoffvermeidung. Bauunternehmen, die ihren Kunden hinsichtlich der Wohngesundheit ihres Eigenheims ein hohes Niveau garantieren wollen, halten sich deshalb an den vom Sentinel-Haus-Institut (SHI) in Freiburg ausgearbeiteten Standard. Dieser enthält ein praktisches Verfahren, mit dessen Hilfe Baufirmen eine genau definierte Raumluftqualität fest zusichern können. Die Bauweise des Hauses spielt dabei keine Rolle, außerdem können handelsübliche Baumaterialien eingesetzt werden.
Beim SHI handelt es sich um ein führendes Institut auf dem Gebiet des gesunden Bauens und Wohnens, das den Begriff Wohngesundheit so definiert hat: „Ein Gebäudezustand, der durch Minimierung von gesundheitsschädlichen Einflüssen für die Gesundheit optimale Bedingungen schafft und damit beitragen kann, die Gesundheit möglichst zu erhalten, Menschen mit besonderen Sensitivitäten gegenüber Umwelteinflüssen sogar eine Reduzierung ihrer Befindlichkeiten zu bieten und im Individualfall durch positive Effekte wie Licht und Farbe das Wohlbefinden sogar zu steigern.“ Es geht also nicht nur um das physische, sondern auch um das psychische Wohlbefinden.
Da Menschen unterschiedlich auf Umwelteinflüsse reagieren, lässt sich nicht pauschal sagen, wann ein Stoff ein Schadstoff ist und wann nicht. Deshalb geht es immer darum, die Materialien individuell auszuwählen und damit auf die persönlichen Befindlichkeiten der Kunden einzugehen.
Vorausschauende Planung und Durchführung ist besser als nachträgliche Um- oder Einbauten. Das gilt besonders dann, wenn auf die Wohngesundheit geachtet werden soll. Wenn erst einmal Krankheitssymptome wie Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Asthma aufgetreten sind, ist die Ursachenforschung eine große Herausforderung: Die Schadstoffe können sich sowohl in der Bausubstanz als auch in den Möbeln, Bodenbelägen oder Vorhängen befinden und in die Innenraumluft ausdünsten. Deshalb sollte schon beim Hausbau hierauf geachtet werden:
Mit einem Urteil, das der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 16. Oktober 2014 gesprochen hat, ist bei vielen Bauunternehmen und Bauherren eher Verunsicherung als Rechtssicherheit eingetreten (Az. C-100/13). Die Richter bezeichneten darin die in Deutschland übliche Zulassungspraxis von Baustoffen als nicht vereinbar mit dem EU-Recht. In ihrer Begründung schrieben sie, dass der freie Warenaustausch durch die Anforderungen in der Bauregelliste des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) behindert werde. Damit fiel ein sicherer Hinweis auf die Qualität von Bauprodukten weg.
Diese Lücke wird durch einige wenige herstellerunabhängige Produktlabels gefüllt, die sich durch eine strenge und transparente Prüfung auszeichnen. Verbraucher können sich hier orientieren:
Gern beraten wir Sie zu dieser Thematik ausführlich.
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