Beratung Hausbau

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Die Haustür: mehr als nur der Eingang

Baumärkte und Fachhändler bieten mittlerweile eine fast unüberschaubare Vielfalt an Haustüren. Um beim Kauf die richtige Entscheidung zu treffen, sollten sich Bauherren und Sanierer vorab einen Überblick verschaffen. Hierbei helfen wir Ihnen gern. Vor etwa 20 Jahren fiel die Wahl noch relativ leicht: Kunden entschieden sich anhand des Aussehens und des Preises für eine bestimmte Haustür. Doch in der Zwischenzeit sind die Anforderungen an dieses Bauteil deutlich gestiegen. Neben dem guten Aussehen spielen auch diese Kriterien eine Rolle:

 

Material

Kunden können sich zwischen Haustüren aus Holz, Kunststoff, Glas und Aluminium entscheiden.

  • Haustüren aus Holz
    Holz-Haustüren vereinen viele Vorteile des Werkstoffs in sich: Sie wirken warm und natürlich, sind langlebig und verfügen über sehr gute Dämmeigenschaften. Wohl wegen dieser Vorzüge gehören sie zu den Spitzenreitern unter den Haustüren: 60 % aller Bauherren und Sanierer entscheiden sich für eine Holz-Haustür. Um langfristig zu verhindern, dass sich Holz-Haustüren unter dem Einfluss von Temperaturschwankungen verziehen, werden sie mit einem Stahlkern ausgestattet. Ihr größter Nachteil ist allerdings, dass sie regelmäßig lasiert werden sollten, um ihr gutes Aussehen und ihre Stabilität auf Dauer zu erhalten. Die Abstände zwischen den Lasuren hängen vor allem davon ab, inwieweit eine Haustür den Witterungseinflüssen unmittelbar ausgesetzt ist: Türen, die durch ein Vordach geschützt sind, müssen deutlich seltener als solche behandelt werden, die unmittelbar mit Regen, Schnee, Wind, Hagel und Sonneneinstrahlung konfrontiert werden. Kunden sollten außerdem darauf achten, dass die Holzart zum deutschen Klima passt: Sie sollten nur Holz-Haustüren der Resistenz-Klassen 1 oder 2 verwenden, weil nur diese eine dauerhafte Beständigkeit garantieren.

  • Haustüren aus Kunststoff
    Kunststoff-Haustüren müssen so gut wie nie gewartet werden, sind preisgünstig und sehr pflegeleicht. Sie weisen gute Wärmedämmeigenschaften auf, haben jedoch Schwächen beim Lärmschutz. Das Material hat außerdem den Nachteil, dass es sich unter dem Einfluss von Temperaturschwankungen verziehen kann, sodass die Tür nicht mehr richtig schließt. Deshalb sollten Kunden beim Kauf einer Kunststoff-Haustür immer darauf achten, dass in das gewählte Modell ein Stahlkern eingebaut wurde. Darüber hinaus gibt es bei Haustüren aus Kunststoff einen Nachteil, der auch für Kunstsoff-Fenster gilt: Helle Farben neigen nach einigen Jahren unter dem Einfluss von UV-Strahlen zum Vergilben.

  • Haustüren aus Glas
    Haustüren aus Glas  wird zu Unrecht mit Vorbehalten begegnet. Sie stehen hinsichtlich ihrer Wärmedämmeigenschaften, der Witterungsbeständigkeit sowie ihrer Widerstandsfähigkeit nicht hinter den anderen Haustür-Materialien zurück. Da jedoch die Wahrscheinlichkeit höher ist, bei einer gläsernen Haustür das Ziel eines Einbruchs zu werden, ist der Kauf eines widerstandsfähigen Glases sehr zu empfehlen. Um Einbrechern mit einfachen Werkzeugen drei bis fünf Minuten standzuhalten, sollten Glas-Haustüren der Widerstandsklassen RC 2 oder RC 3 eingesetzt werden. Auch ein hochwertiges Verbundsicherheitsglas sollte selbstverständlich sein. Um eine gute Schalldämmung zu erreichen, empfehlen Fachleute spezielles Schalldämmglas. Dabei wird wahlweise eine schalldämmende Phonfolie zwischen zwei Flachgläser eingefügt oder aber zwei verschieden dicke Gläser verwendet, die einen großen Abstand zueinander haben. Wenn diese Sicherheitsmerkmale eingehalten werden, können sich Käufer dieses Haustürtyps über dessen Vorteile freuen: Das Material lässt viel Licht ins Haus und wirkt leicht und elegant. Um die Privatsphäre zu wahren, sollte jedoch kein Klarglas für eine Haustür ausgewählt werden. Besser geeignet sind Glastüren aus Milchglas, mit z. B. mittels Ätz-, Sandstrahl-oder Lasertechnik behandelten Oberflächen oder mit eingesetzten Buntglas-Elementen.

  • Haustüren aus Aluminium
    Haustüren aus Aluminium sind relativ anspruchslos: Sie sind sehr stabil, langlebig und pflegeleicht. Die meisten von ihnen haben eine behandelte Oberfläche und sind somit resistent gegenüber allen Witterungseinflüssen. Ein deutlicher Nachteil sind ihre schlechten Wärmedämmeigenschaften. Dieser kann jedoch ausgeglichen werden, wenn sie in ihrem Inneren mit einer Isolierungsschicht ausgestattet sind.

  • Haustüren aus Aluminium und Holz
    Mit Holz-Aluminium-Haustüren schlagen Kunden gewissermaßen zwei Fliegen mit einer Klappe: Die nach innen gerichtete Holzseite sorgt für eine wohnliche Atmosphäre, die an der Außenseite angebrachten Aluminiumprofile schützen die Tür wartungsfrei auf Dauer vor Witterungseinflüssen.

  • Haustüren aus Holz und Kunststoff
    Holz-Kunststoff-Haustüren sind wie Holz-Aluminium-Türen aufgebaut, anstelle des Aluminiums werden an der Außenseite Verblendungen aus Kunststoff angebracht. Da diese Verblendungen oft nur aufgesteckt werden, lässt sich das Design der Haustür nachträglich verändern.

 

Sicherheit

Der Einbruchschutz gehört beim Haustürkauf zu den wichtigsten Entscheidungskriterien.

  • Widerstandsklasse, Schutzbeschlag und Zylinderabdeckung
    Alle Haustüren sollten mindestens die Sicherheitsmerkmale der Widerstandsklasse RC 2 haben. Damit halten Haustüren einen Gelegenheitstäter, der über einfache Werkzeuge (z. B. Schraubendreher, Zange) verfügt, für drei Minuten zurück. Die Türen sollten außerdem mit einem Schutzbeschlag nach DIN 18257 einschließlich einer Zylinderabdeckung, wenigstens vier Bändersicherungen sowie Zylinderschlössern nach DIN 18251-3 ausgestattet sein.

  • Profilzylinder und Sicherheitsrosette
    Profilzylinder sollten nach DIN 18252 zertifiziert und der Zylinderklasse 1 oder 2 zugeordnet sein. Diese Norm sieht u. a. vor, dass der Zylinder höchstens 3 mm vorstehen darf. Mit einer Sicherheitsrosette am Schließzylinder wird das Aufbohren oder Abdrehen des Profilzylinders verhindert.

  • Fallensperre
    Eine sog. Fallensperre verhindert das Öffnen von Haustüren, die nur ins Schloss gefallen, aber nicht verriegelt wurden.

  • Türspaltsperre
    Mit einer in die Tür integrierten Türspaltsperre („Doorkeeper“) wird die Tür nur ein wenig geöffnet, Besucher können sich jedoch nicht unbefugt Zutritt verschaffen. Bei unverglasten Türen sollte darauf geachtet werden, dass ein Türspion eingebaut worden ist.

 

Wärmedämmung

Bei der Wärmedämmung ist darauf zu achten, dass sowohl das Türblatt als auch der Türrahmen ausreichend gedämmt sein müssen, um im Sommer die Hitze nicht ins Haus und während des Winters die Heizwärme nicht nach draußen zu lassen. Bei Neubauten sind ohnehin die Vorgaben der Energie-Einsparverordnung einzuhalten, wonach der Wärmedurchgangskoeffizient von 1,8 W/m2K nicht überschritten werden darf. Eine gut gedämmte Haustür muss jedoch auch völlig dicht abschließen. Die dauerhafte Dichtigkeit lässt sich erreichen, wenn sich an allen Seiten des Türblatts wenigstens zwei umlaufende Dichtungen befinden und die Tür mit Beschlägen ausgestattet ist, die sich leicht nachjustieren lassen.

Selbstverständlich muss eine neue Haustür den Kunden auch gefallen. Alle Haustüren sind in den unterschiedlichsten Farben, Dekoren und Stilrichtungen erhältlich. Weiterer Gestaltungsspielraum entsteht durch die Wahl von Glaseinsätzen und dekorativen Türdrückern.

 

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Die Hersteller von Haustüren haben sich einige Dinge einfallen lassen, um ihren Kunden das Leben angenehmer zu machen. Der Handel hält beispielsweise mit einem Motorschloss gekoppelte Fingerabdruckscanner, die die Abdrücke von nahezu 100 Fingern speichern können, bereit. Die Scanner gibt es als separate Einheit oder als in den Türgriff integrierte Module. Ein weiterer Hersteller wirbt mit einem in die Tür integrierten Antrieb, der sich per Funksteuerung, Fingerabdruck, Smartphone (Bluetooth), Transponderchip, Kfz-Schlüssel oder Zahlencode bequem bedienen lässt. Das System entriegelt, öffnet, schließt und verriegelt die Haustür automatisch.

Energie sparen im Alltag
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