Rund ein Viertel aller Wohngebäude in Deutschland könnte nach Schätzungen der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) mehr oder weniger stark von Schimmelpilzen befallen sein. Immerhin rund zehn Prozent aller Bauschadensgutachten beschäftigen sich mit diesem Problem. Zu Recht, denn erhöhte Konzentrationen von Schimmelsporen in Innenräumen sind nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern stellen eine echte Gesundheitsgefahr dar.
Schimmelsporen gibt es so gut wie überall in der Luft. Stark wachsen können sie aber nur, wenn die Bedingungen für sie günstig sind: Sie benötigen einen guten Nährboden - etwa Holz, Tapeten oder Gipskarton. Bei Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad Celsius fühlen sich Schimmelsporen am wohlsten. Entscheidend aber ist die Feuchtigkeit, denn im Trockenen gedeihen keine Pilze. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 90 Prozent oder feuchte Bauteile sind üblicherweise nicht in Innenräumen zu finden. Wenn eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Nässe in Bauteilen doch auftritt, hat das zumeist Gründe.
Feuchtigkeit im Haus kann unterschiedliche Ursachen haben. Typische Beispiele für Gründe für eindringendes Wasser von außen sind Schäden am Dach, Putzrisse in der Außenwand oder schadhafte oder unsachgemäße Abdichtungen der Keller-Außenwände. Weitere Ursachen können undichte Silikonfugen im Bad, eine nicht ausreichende Bautrocknung im Neubau oder "Wärmebrücken" - etwa an Außenecken, Rollladenkästen oder Fensterlaibungen - sein. Doch auch in den Innenräumen kann Feuchte durch Tauwasser auftreten, oftmals durch Fehlverhalten der Nutzer, etwa wenn die Räume zu niedrig oder nicht beheizt sind oder wenn das Lüftungsverhalten falsch ist.
Um Schimmel nachhaltig zu bekämpfen, muss zunächst die Ursache für die Feuchtigkeit ermittelt werden. Bei starkem Schimmelbefall kann sich das Hinzuziehen eines Sachverständigen, etwa eines Bauherrenberaters des BSB, lohnen. Schäden am Bau, die Wasser eindringen lassen, sind unbedingt zu beheben. Bei stärker durchfeuchteten Bauteilen kann danach eine Bautrocknung sinnvoll sein. Gibt es keine Quelle für eindringendes Wasser, muss das Verhalten der Bewohner genauer unter die Lupe genommen werden. Zu niedrige Raumtemperaturen etwa können den Niederschlag von Tauwasser fördern, zu seltenes Lüften führt zu erhöhter Luftfeuchtigkeit in den Räumen und in der Folge ebenfalls zu Tauwasser.
Wenn Schimmel in der Wohnung gelegentlich - etwa im Winter - auftritt, können oft schon kleine Maßnahmen gegen Feuchtigkeit wirken. Die Temperatur in Wohnräumen etwa sollte nicht unter 18 Grad Celsius liegen, in nicht genutzten Räumen nicht unter 16 Grad. Es sollte mehrmals am Tag kurz gelüftet werden, am besten durch Stoßlüftung bei weit geöffnetem Fenster und Querlüften über mehrere Räume. Gekippte Fenster kosten nicht nur Energie, sondern kühlen die umliegenden Wände aus und fördern damit den Niederschlag von Tauwasser. Große Möbelstücke wie Schränke sollten nicht an schlecht gedämmten Außenwänden stehen. Ist dies unumgänglich, dann zumindest mit etwas Abstand zur Wand. Unter www.bsb-ev.de gibt es viele weitere Tipps zum Bauen, Modernisieren und Wohnen.
Tipps zum Thema Schimmelbefall hat beispielsweise das Ratgeberblatt "Schimmelpilzschäden vermeiden", das unter www.bsb-ev.de heruntergeladen werden kann.
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