Häuser leiten ihre Lasten in den Boden ab. Daher muss der Baugrund tragfähig und fest sein, damit das künftige Eigenheim keinen Schaden nimmt. Wenn der Untergrund nicht trägt, kommt es früher oder später zu Bauschäden. Ein sehr bekanntes Beispiel für ein auf einem sehr setzungsempfindlichen Baugrund errichtetes Bauwerk ist der schiefe Turm von Pisa. Wussten Sie, dass die meisten Bauwerksschädigungen nicht durch mangelhafte Ausführung oder Einflüsse von außen verursacht werden, sondern durch ungewollte Setzungen im Laufe der Bauphase und auch noch Jahre danach? Das Baugrundrisiko tragen Sie als Bauherr und somit sollte eine Baugrunduntersuchung für Sie obligatorisch sein.
Tipp:
Weitere Hinweise zum Baugrundrisiko finden Sie auf www.hausbauberater.de.
Was ist eine Baugrunduntersuchung?
Nach DIN 18300 werden in einer Baugrunduntersuchung die bodenmechanischen Verhältnisse des Baugrundes erfasst und danach Vorschläge für die Ausführung der Gründung, die Trockenhaltung der Baugrube und die Versickerung des Niederschlagswassers während und nach der Bauzeit gegeben. Im Einzelnen untersucht man den Boden auf seine Kornzusammensetzung, seinen Wassergehalt, seine Tragfähigkeit und die damit einhergehende Setzungsempfindlichkeit.
Wie wird eine Baugrunduntersuchung durchgeführt?
Mit einem dynamischen Lastplattenversuch, bei dem ein Messinstrument mithilfe eines schweren Gewichts, beispielsweise einem Lkw, Druck auf den Boden ausübt und festhält, wie sehr sich dieser dadurch eindrücken lässt, lassen sich Aussagen über das künftige Setzungsverhalten treffen. Durch vor Ort vorgenommene Kernbohrungen werden dem Boden mehrere Stichproben in seinen unterschiedlichen Schichten entnommen und diese dann im Labor untersucht, wobei der sogenannte Proctorversuch wohl die wichtigsten Informationen über den Boden geben kann.
Durch den Proctorversuch lässt sich nämlich der optimale Wassergehalt des Bodens ermitteln – also eben der Wassergehalt, bei dem der Boden die stabilste Gründung für das zukünftige Bauwerk darstellt. Weicht der vor Ort ermittelte Wert zu sehr von dem im Labor ermittelten optimalen Wert des Wassergehaltes ab, müssen Maßnahmen wie eine Zementverfestigung getroffen oder der betroffene Boden direkt ausgetauscht werden.
Das Bodengutachten gibt Aufschluss über den Baugrund
Durch die Baugrunduntersuchung erhalten Sie automatisch auch eine Gründungsberatung / Gründungsempfehlung, welche bei den statischen Berechnungen und der weiteren Bauausführung optimal genutzt werden kann!